Staatssekretär Dr. Rudolf Kriszeleit zu Gast / Erfahrene Pädagogen mit Zusatzqualifikation

Dietzenbach – Mit einem Vorurteil räumte Dr. Rudolf Kriszeleit (FDP), Staatssekretär im hessischen Justizministerium, direkt auf: „Wir fliegen keine Lehrer aus dem Nahen Osten ein.“ Beim kommenden Islamunterricht in Hessen verlasse man sich ausschließlich auf Beamte und Lehrer, die in Hessen eine Zusatzqualifikation Islamische Religionslehre absolviert haben. Der FDP Ortsverband Dietzenbach hatte gemeinsam dem FDP-Direktkandidaten im Wahlkreis 45 Uwe Klein zu dem Abend mit Kriszeleit eingeladen, um Interessierte über das neue Schulangebot zu informieren. An 27 hessischen Grundschulen wird demnächst Islam als Religionsfach gelehrt. Eigentlich nichts besonderes, machte der Staatssekretär klar. Schließlich gebe es ja auch viele Schulen in Hessen, die beim Religionsunterricht eine jüdische, alevitische oder orthodoxe Ausrichtung lehren. Maßgeblich sei hierfür das deutsche Grundgesetz, das freien Religionsunterricht regelt. „Dabei ist die Information über den Islam unter Aufsicht des staatlicher Schulamt selbstverständlich bedacht“, so Kriszeleit.

Den Bedarf sieht der FDP-Politiker – denn 20 Prozent der in Hessen lebenden Muslime sei strenggläubig, 80 Prozent hätten eine eher lockere Ansicht – wollten aber die Grundlagen ihrer Religion in der Schule vermittelt sehen. „Islam-Unterricht an hessischen Schulen hat nichts mit Koran-Schulen zu tun, sondern ist Wissensvermittlung durch erfahrene Pädagogen, die beispielsweise auch Englisch, Mathematik oder Biologie lehren.“ Ausdrücklich bezeichnete Kriszeleit die Einführung des Islam-Unterrichts an Grundschulen als „vorsichtige Evolution und Möglichkeit, den Islam transparenter zu machen“. Lehrpläne in diesem Fach für weiterführende Schulen sollen folgen. Voraussetzung für das Angebot Islam-Unterricht an hessischen Grundschulen ist, dass mindestens acht Schüler Interesse bekunden. Im Kreis Offenbach sind es derzeit zwei Dietzenbacher Schulen, die Regenbogen-Schule und die Aue-Schule, die das neue Fach unterrichten wollen.

Einen wertvollen integrationspolitischen Beitrag sieht Uwe Klein, FDP-Direktkandidat im Wahlkreis 45, in dem neuen Unterrichtsangebot. „ Ich habe keine Zweifel, dass der Unterricht den Erziehungszielen unseres Staates und unserer Verfassung entspricht“, so Klein. „Wichtig ist, dass er von möglichst vielen islamischen Religionsgemeinschaft auch als übereinstimmend ihren bekenntnismäßigen Grundsätzen anerkannt wird“, sagte Klein abschließend.

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