"Wieder mal zweiter Schritt vor dem ersten."

„Die Antworten des Bürgermeisters auf unsere Anfrage offenbaren, dass es keine Linie und keinen Plan zum Jugendzentrum gibt“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Uwe Klein in einer Pressemitteilung. Die FDP-Fraktion wollte wissen, ob der Magistrat den Beschluss des Stadtparlaments umgesetzt hat, die Alternativen Neubau eines Jugendzentrums oder Modernisierungsmöglichkeiten und bauliche Erweiterung des JUZ-Bestandsgebäudes zu prüfen.

Zur Erinnerung: Nach einer Vorlage des Magistrats vom September 2017 sollte der Neubau eines Jugendzentrums in der Jahnstraße neben dem Schwimmbad beschlossen werden. Der Antrag fand keine Mehrheit, weil das Projekt auch in der Kooperation nicht einhellig unterstützt wurde. FDP und CDU wollten stattdessen erst eine ergebnisoffene Prüfung, insbesondere auch im Hinblick auf den Standort am S-Bahnhof. Der Bürgermeister legte Widerspruch ein und warf der Opposition einen Konfrontationskurs vor. Schließlich wurde doch erst die Prüfung beschlossen. Seitdem war es still.

„Als jetzt die Vorlage kam, auf den Flächen der Feuerwehr, des ehemaligen Bauhofs und des jetzigen Jugendzentrums den Bau von Geschosswohnungen zu beschließen, ließ der Magistrat nicht nur offen, was aus der Feuerwehr und dem Saal der Vereine werden soll, es wird auch kein Wort zur Zukunft des Jugendzentrums gesagt“, kritisiert Klein. „Unsere daraufhin gestellte Anfrage ergab, die beauftragte Prüfung der Alternativen Neubau oder Modernisierung ist vor mehr als zwei Jahren erfolgt, das Ergebnis wurde uns aber bis jetzt nicht präsentiert. Favorisiert werde ein Neubau mit einem umfangreichen Katalog an Anforderungen. Ein geeigneter Standort konnte aber nicht benannt werden, nachdem das Grundstück an der Jahnstraße für eine Kita genutzt wird“, so Klein weiter. Hielt der Bürgermeister einen Neubau in der Begründung seines Widerspruchs noch für notwendig, teilt er nun mit, es würden Überlegungen für eine dezentrale Jugendarbeit angestellt. „Will man sich von den eigenen umfangreichen Anforderungen verabschieden, weil man glaubt, so die Standortfrage leichter lösen zu können“, fragt die FDP-Fraktion und merkt an: „Es besteht offensichtlich keine Linie und kein Plan zum Ersatz der bestehenden Einrichtung. Unter diesen Umständen ist es völlig unverständlich, dass die Fraktionen der Kooperation zusammen mit der AfD unseren Antrag zum Jugendzentrum ablehnten und nicht einmal geprüft haben wollten, ob die seit Jahren leerstehende Schlossmühle einschließlich Nebengebäude und angrenzender Grünflächen für die Jugendarbeit genutzt werden kann. Auch beim Jugendzentrum soll wieder der zweite Schritt vor dem ersten getan und bereits über die Verwendung der Grundstückfläche für den Wohnungsbau beschlossen werden, obwohl Wohnungen in großer Zahl auf den beiden Flächen des ehemaligen Brückenbauhofs  und des ehemaligen Fernmeldezeugamtes vorgesehen sind.“

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